Von großen pinken Reden und was aus ihnen geworden ist
„Die nicht amtsführenden Stadträt_innen und der nicht amtsführende Vizebürgermeister sind die fünf teuersten Arbeitslosen Wiens. Insgesamt kosten diese Posten rund 1,2 Millionen Euro pro Jahr. Und niemand kann sagen, was die konkreten Aufgaben dieser Damen und Herren sind“, so Christoph Wiederkehr, der Chef der NEOS Wien, im März 2020. Heute hätte er die Chance gehabt es besser zu machen. Er hätte den nichtamtsführenden Stadträten ein Ressort, eine Aufgabe, zuteilen können, um aus den „nichtsamtsführenden“ Stadträten „amtsführende“ zu machen. Hätte, denn getan hat er es nicht und so fügt sich ein Puzzleteil zum anderen, denn schon beim Regierungsprogramm der rot-pinken(?) Stadtregierung hat sich gezeigt, dass die NEOS Steigbügelhalter der SPÖ sind – nicht mehr und auch nicht weniger. Die Neos machen den Mund in Wien nur dort auf, wo sie glauben, etwas an den Bund abschieben zu können. Das disqualifiziert sie von der ersten Sekunde ihres Regierungsantrittes an. Denn der Gemeinderat beschließt die Ressorts für die Stadträte und nicht der Nationalrat. Diese Themenverfehlung der Neos zeigt einmal mehr, dass sie, wenn es darauf ankommt, vor der Aura der vermeintlichen Macht in die Knie gehen.
Schon am ersten Tag der rot-roten Regierung hat sich also gezeigt: Die großen pinken Reden von der Veränderung der Bundeshauptstadt waren wohl einmal mehr nur Sprechblasen.