Was Corona mit meiner Kindheit zu tun hat
Das Coronavirus hat unser Leben von einem Tag auf den anderen komplett auf den Kopf gestellt. Für mich und meine Frau waren die letzten Wochen ein bisschen wie eine Reise in die Vergangenheit – zurückkatapultiert in eine Zeit, in der es nicht selbstverständlich war, ins Kino zu gehen, in einem Restaurant zu essen oder in den Urlaub zu fahren. Eine Zeit, in der Schokolade, frisches Obst oder ein kleiner Familienausflug eine seltene Besonderheit waren. Ja, es fühlt sich ein bisschen so an, als wäre die Uhr ein paar Jahrzehnte zurückgedreht worden und ich bin wieder der Junge, der in einer kleinen Beamtenfamilie aufwächst – ausgestattet mit dem Notwendigsten, das man zum Leben braucht.
Es waren einfache Zeiten und sie haben mich gelehrt, die kleinen Dinge im Leben schätzen zu lernen, wie genug zu essen zu haben oder ein Spaziergang im Wald. An meinen Kindern beobachte ich in diesen Tagen, dass sie Organisationsfähigkeiten und wertvolle Grundweisheiten entwickeln. So habe ich meinem Sohn letzte Woche zum Beispiel gezeigt, wie man einen Fahrradschlauch repariert. In Zeiten, in denen man nicht ins nächste Fahrradgeschäft gehen kann, eine Notwendigkeit. Ja, es sind herausfordernde Zeiten, in denen wir uns befinden, aber sie lehren uns auch die kleinen Dinge zu schätzen und vielleicht nehmen wir diese Wertschätzung in die Zeit nach Corona mit. Wäre das nicht schön?