Was von Corona bleibt

Diese Wochen, die wir gerade durchleben, werden definitiv in die Geschichtsbücher eingehen. Doch wird diese Zeit als Dritter Weltkrieg bezeichnet werden, wie es viele Menschen derzeit behaupten? Sehen so die Kriege des 21. Jahrhunderts aus – mit einem unsichtbaren Feind, den es zu bekämpfen gilt? Mit einer Waffe, die sich „social distancing“ nennt? Wenn das wirklich der Dritte Weltkrieg ist, was passiert danach? Unsere Eltern- bzw. Großelterngenerationen standen nach den ersten beiden Weltkriegen vor den Trümmern unseres Landes, ihre Heimat lag in Schutt und Asche, aber sie haben sie wieder aufgebaut – mit Konsequenz, Willensstärke und Patriotismus. Unser Österreich in seiner Schönheit und Pracht ist ihr Erbe an uns. Darauf sind wir stolz und das zurecht. Wir werden nach Corona nicht in Trümmern stehen, unser Land wird nicht in Schutt und Asche liegen, aber es wird anders sein.

Das Coronavirus hat eine Welle der Solidarität und Nächstenliebe in unser Land gebracht, Menschen helfen sich gegenseitig und Familien finden wieder zueinander. Das Virus hat unsere Leben entschleunigt, wir hetzen nicht von einem Termin zum nächsten, sondern besinnen uns auf das, was wir haben und lernen das auch wieder zu schätzen – Menschen, die wir lieben, ein Zuhause, in dem wir uns sicher und geborgen fühlen und die Einzigartigkeit jedes Augenblicks. Das was wir vor Corona als Selbstverständlichkeit gesehen haben, ist jetzt besonders. Wir werden wieder in Cafés sitzen, ins Kino gehen, auf Konzerten tanzen und im Kabarett lachen und es wird was ganz Besonderes sein. Lassen wir nicht zu, dass diese Besonderheit nach zwei, drei Malen wieder zur Selbstverständlichkeit wird. Und sorgen wir dafür, dass die Solidarität, die Nächstenliebe und die Hilfsbereitschaft erhalten bleibt, so können wir unser Land wieder aufbauen nach dieser schweren Zeit – indem wir durch eine neue Solidarität unser Überleben sichern.

Die Bundesregierung hat mit Mut und Entschlossenheit auf die Bedrohung, die von diesem Virus ausgeht, reagiert und viele Österreicherinnen und Österreicher haben diese Entschlossenheit mitgetragen. Wir sind mit dem unsichtbaren Feind in den Ring gestiegen, indem wir Abstand voneinander gehalten haben, aber es war ein körperlicher Abstand, denn das Virus hat uns als Österreich enger zusammenrücken lassen. Jetzt heißt es durchhalten, damit das Licht am Ende des Tunnels heller wird. Gemeinsam kommen wir aus dieser Krise wieder heraus und Österreich wird stärker und großartiger sein, als jemals zuvor und zwar deshalb, weil Sie großartig sind.